Die Welt verändert sich laufend. Eine Frage, der man sich stellt, ist die Frage, wie die Zukunft wird. In diesem Text werden nun diesbezüglich Chancen aufgezeigt und Ausblicke auf die Zukunft gegeben, für uns, aber auch für zukünftige Generationen. In diesem Teil wird der Reihe werden zunächst Fragen aufgeworfen und kurze Ausblicke gezeigt.
Ein Kind, das heute zur Welt kommt, wird wahrscheinlich 80, 90 oder sogar vielleicht 100 Jahre leben. Wenn die Lebenserwartung noch weiter steigt und wenn nichts Schlimmes dazwischenkommt, dann können heute Geborene oder sogar wir, die Generation Z noch ein paar Jahre des 22. Jahrhunderts miterleben. Viele werden das Jahr 2100 noch erleben und werden dann wissen, um wie viel Grad sich die Erde tatsächlich erwärmt hat und welche Auswirkungen der Ukrainekrieg tatsächlich auf längeren Zeitraum hatte. Von dieser Gradzahl und den Auswirkungen wird das Leben dann geprägt sein. Aber es wird auch Antworten auf viele Fragen geben, die man heute noch nicht beantworten kann. Wie lange wird die Corona-Pandemie noch andauern? Werden wir weitere Pandemien erleben? Wie lange wird der Ukraine-Krieg noch andauern und was für langfristige Folgen wird er auf uns haben? Sind die Demokratien ausreichend gegen Extremismus und andere Aggressionen gerüstet? Zum Glück gibt es zu den dunklen auch die guten, tröstlicheren Aussichten. Technologische und medizinische Durchbrüche liegen in der Luft. Man erwartet Siege über den Krebs, Malaria und viele andere Krankheiten dank gentechnischer Verfahren und computergestützter Diagnosen. Die Gewinnung ergiebiger, sauberer, sicherer Energie aus nachhaltigen Quellen scheint erreichbar. Künstliche Intelligenz, Big Data, Blockchain, Quantencomputer, Metaversum sind die Schlagwörter für mögliche Innovationen, für eine neue Industrielle Revolution, mit der ein reiches, reizvolles, gesundes, nachhaltiges, gutes Leben heraufziehen soll. Im politischen Raum lebt unverwüstlich die Hoffnung, dass sich die Menschheit trotz allem kollektiv weiter zivilisiert, Hunger, Kriege, Not eindämmen kann. Das erstaunlich stabile Gerüst der Vereinten Nationen, das ganze Netzwerk internationaler Institutionen und erstarkender nicht staatlicher Organisationen, die nur in Europa selbst unterschätzte Europäische Union: Sie alle stellen die großen Weichen und arbeiten daran, dass das bewusstlose Verbrauchen und Zerstören der Erde aufhört. Dass sich eine Idee von Glück durchsetzt, die über materielles Haben-Wollen und digitales Gemocht-Werden hinausgeht. Es ist nicht ausgemacht, ob es abwärts geht oder aufwärts, ob es schlechter wird oder besser. Es ist wichtig, sich diese Offenheit klarzumachen.
Das heute geborene Kind wird, wie alle Kinder vor ihm, Bekanntschaft machen mit einem unauflösbaren Widerspruch des Lebens: Die Zukunft wird immer ein Nebel des Ungewissen und Nichtwissbaren sein, unvorhersehbar im Kleinen wie im Großen, und doch bleibt der Mensch gezwungen, sich immerfort auf sie vorzubereiten. Das Paradoxe: Ständig müssen wir vorsorgen für eine Zeit, von der wenig bis nichts bekannt ist, noch nicht einmal, ob wir selbst überhaupt Teil von ihr sein werden. Wir besorgen Brot für das Abendessen in der letztlich prekären Gewissheit, dass auf dem Weg schon nichts schiefgehen wird. Wir kaufen Vorräte ein für eine Woche, wir planen einen Urlaub in sechs Monaten, wir schließen Verträge mit 10 Jahren Laufzeit, legen Geld zur Seite für die Rente in paar Jahrzehnten. Wir bauen Häuser, die uns überdauern sollen, wir zeugen Kinder in der Hoffnung, dass sie uns um Jahrzehnte überleben. Wer sich so verhält, als Mensch so verhalten muss, ist zur pragmatischen Zuversicht verurteilt. Aber was kommt? Wie geht es weiter? Welches Leben liegt vor einem Kind, das heute geboren wird? Was lässt sich sagen über das Morgen? Zu diesem Thema werde ich hier Thesen und Möglichkeiten nennen, die aber nur eine wage Aussicht auf die Zukunft wiedergeben. Es gibt Daten, über die demografische Entwicklung von Gesellschaften etwa, die das Kommende sehr genau beschreiben, aber auch nur, solange nichts dazwischenkommt. Diese Ansichten sind bekannt. Das Kind, das heute geboren wird, zumal in Deutschland, wird in einer alternden, schrumpfenden Gesellschaft groß. Im Jahr 2060, wenn das Kind von heute schon 38 Jahre alt ist, werden bei weiterhin niedriger Geburtenrate, weiterhin steigender Lebenserwartung und weiterhin nicht ausreichenden Einwandererzahlen, 30 Prozent der Deutschen älter als 67 Jahre sein und nur noch 16 Prozent jünger als 20. Wie sieht so eine Gesellschaft aus? Wie fühlt sie sich an? Welche Themen sind ihr wichtig? Welche Parteien, so es dann noch welche gibt in heutiger Form, wählt sie? Das heute geborene Kind wächst in den kommenden Jahren mit Eltern auf, die nicht mehr daran glauben, dass es ihm im Leben besser gehen wird als ihnen selbst. Jedenfalls beantworten drei Viertel der heute 25- bis 49-jährigen Deutschen eine der lange Zeit wichtigsten Fragen, wichtig als Richtschnur der Politik, wichtig als Treiber ganzer Gesellschaften, mit Nein: Wird es den Kindern einst besser gehen als der Elterngeneration? Spricht hier bereits die alternde Gesellschaft? Äußert sich hier schon die Stimmung in einem Land, bewohnt von Bürgerinnen und Bürgern, denen die Fantasie für ein schöneres, erfüllteres Leben fehlt? Leben sie in einer Welt am Ende der Geschichte? Glauben sie wirklich, dass nach ihnen die Sintflut kommt? Und was eigentlich heißt „gut gehen“ und „besser gehen“ in unseren Breiten, die zu den reichsten des Planeten zählen? Ist damit wirklich immer noch „viel haben“ und „mehr haben“ gemeint?
Diese Frage lässt sich nicht eindeutig beantworten, bzw. es gibt viele Möglichkeiten sie zu beantworten. In den darauffolgenden Artikeln werde ich diese Möglichkeiten weiter aufschlüsseln und weitere Aussichten auf die Zukunft benennen und schlussendlich die Frage beantworten, was der Konsum für die Generation jetzt und die zukünftige Generation bedeutet.